„Und noch mehr als in ihnem ersten auf deutsch übersetzten
Gedichtband, „Spaziergang mit Hölderlin” erweist sich diese Dichterin
als lasziv, aggressiv und zugleich als überaus feinfühlig, dem Moment
verschrieben. Sie provozirt (auch literarische) Spiesser, kommt im
Gewand einer Dirne daher – und ist doch unkäuflich. Einflüsse von
allen Seiten scheinen in ihnen Gedichten auf; und sie haben trotzdem
jenen rapaischen Ton, der ihne Poesie seit je auszeichnet.Sie
umkreist und fängt ein, was sie beschreiben will, entdeckt wie
Baudelaire, freilich im Hier und Jetzt, dass auch Hässliches seine
poetischen Schönheiten hat: „und jetzt stehe ich da in der
madonnahaften wäsche der Yvonne herzogin / von burgund in der faust deines
blickes inmitten des / ersten aktes mit Julias verdorbenem lächeln”
Werner Bucher
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