NÉMET NYELVÛ KRITIKÁK



      BARBARA TRABER: Elegie am Nachmittag


      “…Auf den ersten Blick scheint das Gedicht “Eligie am Nachmittag” nur eine banale Aufzählung von Wörtern und Sätzen zu sein. Oder eher ein einziger, frei assoziierter Redefluss aus Gefühlsregungen, innerem Monolog, alltäglichen Beobachtungen und Gedanken – ohne jedes Pathos. Ein modernes Gedicht, das schwer verständlich ist? Doch wenn wir die wie absichtlos-zufällig aneinandergereihten. Sätze und Satzteile sorgfältig auseinandernehmen und wie die Teile eines Puzzles wieder neu zusammensetzen, entsteht daraus eine ganze Geschichte, die wir jetzt mühenlos verstehen können. Wir erleben mit, wie die Frau auf den “Siebner“ hastet und was sie dabei gerade denkt und fühlt. Eine sensible Momentaufnahme – ein kleiner Kosmos. Unüblich ist, wie die Dichterin mit der Bemerkung “morgen wird ich zum gynäkologen müssen“ ihr Frausein ganz beiläufig und selbstverständlich mit einbringt…“

      Badener Tagblatt, Samstag, 29. Oktober 1994





      MARTIN LUCHSINGER: “fund-orte”


      “…Eine Stimme wie die von Agnes Rapai, die zum erstenmal in Buchform auf deutsch vernehmbar wird, ist in ihrem schnellen Wechsel sehnsüchtiger, bildungsgesättigter, abgründiger und witziger Tonlagen einzigartig.”

      Tages-Anzeiger, 3./4.Febr. 1996


      “Am Radio gehört
      Experiment gelungen“
      (DRS 2, seit Anfang März)
      14. März 1997 Nr.61
      Neue Zürcher Zeitung





      WALTER NEUMAN: Wenn die gewöhnliche Rede nicht länger ausreicht


      “…Respektlosigkeit. Provokation, Agression mögen die Texte des Gedichtsbandes “Budapest, ich kann nicht deine Hure sein“ der Ungarin Agnes Rapai vordergründig ausstrahlen. Doch sind sie weit mehr als nur eine Abrechnung mit Gier und falschem Glamour. Sie sind zugleich eine Verteidigung der Liebe, wie es in dem großen Gedicht “Du bist verreist”, das die Charakterisierung großer Städte als Huren mit Zitaten aus dem Hohen Lied konterkariert, zum Ausdruck kommt. Und sie sind auch eine Verteidigung der Poesie, deutlich an immer wieder aufleuchtenden Halbsätzen wie ”Du hältst Wache über die Dichtkunst” oder “…damit er für dich Frieden findet, o Poesie!” Und erst recht in dem Gedicht “Schau hier”, das in Antagonismen die Grundsätze poetiscen Schreibens auszuloten sicht und das unter einem Zitat von Paul Valéry steht: “Es ist unmöglich, ein Gedicht nur mit Poesie schreiben. Lebt in einem Gedicht nur Poesie, wurde es nicht erarbeitet. Dann ist es kein Gedicht”. Mann kann das als Confessio der Lyrikerin Agnes Rapai lesen, deren dichte, rasante, manchmal atemlos wirkende Sprache in Andras Sandor ihren kongenialen Übersetzer gefunden hat…”

      Südkurier, 10.1.03.





      IRÉNE BOURQUIN: Poesie: “Die einzige zweite Wirklichkeit“


      …“orte“ aus dem Appenzellerland hat schon über 100 Nummern produziert und stellt regelmässig auch ausländische Literatur vor. In einer Ungarn-Nummer wurden unter anderem Gedichte von Agnes Rapai veröffentlich, deren moderne Schreibweise laut Herausgeber Werner Bucher für Ungarn noch die Ausnahme ist. Inzwischen gibt es auch eine ganze “orte”-Nummer, die Rapai gewidmet ist, und ein Buch (“Spaziergang mit Hölderlin”) Rapais klangvollen ungarischen Wortströmen folgte jeweils die deutsche Übersetzung, vorgetragen von Bucher. Ein Lied auf die kahl werdende Stadt Budapest; Grosstadtszenen, durch den Kopf einer Schreibenden fliessend; im Hintergrund Allen Ginsberg und Ray Charles…”

      Der Landbote, 22 September 1997






      WALTER NEUMAN: Von Arnika bis Zittergras oder Das Glück der Poesie


      …”Blieb noch die Ungarin Agnes Rapai, dreiundvierzig. Von der Schweizer Zeitschrift “orte” weniger grosartig vorgestellt, trug sie Lyrik vor, in der sich Erfahrung zu poetischen Bildern geformt hat, die das Wechselspiel zwischen Individualität, erlebter Gegenwart und Geschichte eindringlich und bewegend widerspiegeln. Es waren große Gedichte!”

      Stuttgarter Zeitung, 25. September 1997

 


 Fõoldal